Multiple Sklerose (MS) ist eine komplexe Autoimmunerkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS), deren genaue Ursache nach wie vor unbekannt ist. Allein in Deutschland sind derzeit etwa 280.000 Menschen von MS betroffen. Obwohl MS bislang nicht heilbar ist, können Patientinnen und Patienten durch immunmodulatorische Basistherapeutika gut behandelt werden. Eine korrekte und rechtzeitige Diagnose ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie, was sich in der Praxis oft als Herausforderung erweist.
In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen verstärkt nach sogenannten „Biomarkern“ gesucht – spezifischen Molekülen im Blut von MS-Betroffenen, die eine präzisere und schnellere Diagnose ermöglichen sollen. Die Forschungsgruppe von PD Dr. Kremer hat hierbei die nitrosativen Stressmoleküle Nitrat (NO3-) und Nitrit (NO2-) als vielversprechende Kandidaten identifiziert. Diese Moleküle wurden vermehrt im Blut von MS-Patientinnen und -Patienten gefunden.
Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, den diagnostischen Wert dieser Moleküle weiter zu validieren. Geplant ist, bei neuen Patientinnen und Patienten die Konzentrationen von Nitrat und Nitrit bereits beim ersten Auftreten von Symptomen zu messen. Durch diese frühzeitige Diagnostik hofft das Team, eine schnellere Behandlung und somit einen günstigeren Krankheitsverlauf zu ermöglichen.
Die Förderung durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Ortsvereinigung (OV) Düsseldorf und Umgebung e.V. ist ein bedeutender Schritt für das Projekt. Sie ermöglicht es, die Forschungsarbeit fortzusetzen und möglicherweise einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von MS zu leisten.
Kontakt: PD Dr. David Kremer, Klinik für Neurologie, Hospital Zum Heiligen Geist
Über die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft:
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft ist eine bundesweit tätige Selbsthilfeorganisation, die sich für die Belange von Menschen mit MS einsetzt. Sie fördert Forschung, Beratung und Unterstützung für Betroffene und ihre Familien.