In Deutschland leidet ca. 1 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an chronischen Unterschenkelwunden. Diese sind in 70 Prozent der Fälle durch eine Venenerkrankung, in zehn Prozent durch eine arterielle Verschlusskrankheit ("Schaufensterkrankheit") und in weiteren zehn Prozent durch kombinierte venös-arterielle Durchblutungsstörungen bedingt. Die restlichen Fälle werden v. a. durch Hauterkrankungen, z. B. Gefäßentzündungen (Vaskulitits) verursacht.
Für die Wahl der geeigneten Therapie ist es unbedingt erforderlich, die genaue Ursache des Ulcus cruris zu kennen. Daher kommen im Rahmen der Erstuntersuchung neben dem Erfragen der Krankengeschichte (Anamnese) und der eingehenden Untersuchung der betroffenen Hautstellen entsprechende Untersuchungsverfahren (Dopplersonographie, Duplexsonographie, Messung der arteriellen Verschlussdrücke, ggf. spezielle Blutuntersuchungen und Gewebeproben) zum Einsatz.
Meist ist eine kombinierte Therapie aus Operation und konservativerm Behandeln notwendig. Im Vordergrund steht immer die möglichst kausale Therapie. Bei einer Venenerkrankung als Ursache ist eine Kompressionstherapie wichtiger Bestandteil der Behandlung. Bei Vorliegen einer Stammvarikosis sollte die Krampfaderoperation angestrebt werden. Über das genaue Vorgehen muss der Venenspezialist individuell und gemeinsam mit dem betroffenen Patienten entscheiden.
Neben der klassischen Ulcus Cruris Therapie mit adäquatem Behandeln der Wunden besteht die Möglichkeit, chronische Unterschenkelgeschwüre plastisch zu verschließen. Hierzu versuchen wir, etwa durch Vakuumversiegelung des offenen Beines einen möglichst optimalen Wundgrund herbeizuführen. Im Anschluss wird eine Spalthauttransplantation vom Oberschenkel auf die chronische Wunde vorgenommen, um diese dauerhaft zu verschließen. Diese beiden operativen Schritte können auch mit der sogenannten Shave-Therapie nach Schmeller, die wir regelmäßig durchführen, kombiniert werden. Die Erfolgsquoten dieses Vorgehens sind gut. Der Heilungsverlauf ist schnell und die Patientenzufriedenheit hoch.
Als erneut zertifiziertes Venen Kompetenz-Zentrum stellen Dr. med. Meike Finkenrath und ihr Team eine hohe Behandlungsqualität sicher und zeichnen sich dadurch aus, dass Diagnostik und Therapie dem neuesten Stand des Wissens entsprechen. Sie bieten daher auch unterschiedliche Therapiemethoden an, um für jeden Patienten die individuell beste Behandlung zu gewährleisten.